Kommunalwahlen: PAN, BE und Livre bündeln ihre Kräfte im Projekt „Unidos Somos Olhão“

Die Bewegung „Unidos Somos Olhão – Caminhar no Sentido Certo“ stellte sich diese Woche als Kandidat für die Kommunalwahlen am 12. Oktober auf und schlug eine „gerechtere, ökologischere und demokratischere“ Alternative für die Gemeinde vor, nachdem fast 50 Jahre lang dieselbe politische Partei regiert wurde. Das Projekt wird von PAN , Bloco de Esquerda und Livre unterstützt und bezieht unabhängige Bürger, lokale Vereine und Mitglieder der Zivilgesellschaft ein.
In einer Erklärung betonen die Verantwortlichen der Bewegung, dass die Kandidatur „aus Zuhören, Nähe, täglicher Präsenz vor Ort und dem Engagement für konkrete Anliegen wie Gerechtigkeit, Umwelt, Gleichheit und Wohlbefinden“ erwächst. Zu den vorgestellten Prioritäten gehören Maßnahmen zur Gewährleistung von bezahlbarem Wohnraum, zum Schutz der Ria Formosa und der umliegenden Region, zur Verbesserung der lokalen Gesundheit und zur Stärkung öffentlicher Schulen als integrative Orte.
Die Bewegung kritisiert das derzeitige Governance-Modell, das ihrer Ansicht nach auf Tourismus und „besucherorientierte“ Stadtsanierung ausgerichtet ist, während strukturelle Probleme in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Gesundheit und gleichberechtigter Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen fortbestehen.
Das Projekt „Unidos Somos Olhão – Caminhar no Sentido Certo“ (Vereint sind wir Olhão – Auf dem Weg in die richtige Richtung) definierte sieben zentrale Interventionsachsen, um „die Stadt denen zurückzugeben, die hier leben“ und die Gemeinde mit „nachhaltigen, gerechten Richtlinien zu regieren, die unter echter Beteiligung der Bevölkerung gemacht werden“.
Soziale Gerechtigkeit und angemessener Wohnraum stehen dabei im Vordergrund. Der Kandidat plädiert für eine Politik, die bezahlbaren Wohnraum garantiert, Gentrifizierung bekämpft und die Stadterneuerung fördert. „Heute verwandeln sich Olhãos historische Viertel in Touristenziele, in denen sich immer weniger Menschen eine Wohnung leisten können. Es ist dringend erforderlich, bezahlbaren Wohnraum und faire Bedingungen für die Menschen zu gewährleisten, die hier geboren sind, leben und arbeiten – und ihnen das Recht auf ein Leben in Würde zu sichern“, betont die Bewegung.
Auch der Umweltschutz steht im Mittelpunkt der Strategie, mit „dringenden und konkreten Maßnahmen“ zum Schutz der Ria Formosa, der Feuchtgebiete, der Küste und der Artenvielfalt. „Ohne ein lebendiges und geschütztes Gebiet gibt es keine nachhaltige Entwicklung. Olhão muss seinen größten natürlichen Reichtum wertschätzen: mehr Schutz, weniger Ausbeutung.“
Im sozialen Bereich legt die Bewegung Wert auf die lokale Gesundheitsversorgung und integrative öffentliche Schulen und unterstreicht die Rolle der Bildung als Motor für bürgerschaftliches Engagement. „Priorität sollte die barrierefreie psychische Gesundheit mit psychologischer Unterstützung, Prävention, kontinuierlicher Betreuung und würdevollem Altern sein. Öffentliche Schulen sollten als Orte der Inklusion, Freiheit und des kritischen Denkens gestärkt werden, die bewusste und engagierte Bürger hervorbringen“, argumentieren sie.
Der Antrag schlägt außerdem ein starkes Engagement für nachhaltige Mobilität und saubere Energie vor, mit der Schaffung eines kostenlosen und effizienten öffentlichen Verkehrsnetzes, sicherer Radwege und barrierefreier Fußgängerwege. Die Umsetzung von Gemeinden für erneuerbare Energien mit Bürgerbeteiligung ist geplant. „Der ökologische Wandel muss fair sein und in den Kommunen beginnen“, betonen sie.
Auch Tierschutz und die Humanisierung öffentlicher Räume sind Teil des Programms. Die Bewegung verspricht „verstärkte Kontrolle, Unterstützung für informelle Tierhalter und Vereine, unterstützende tierärztliche Versorgung und die Schaffung einer autonomen Abteilung für Tierschutz, Gesundheit und Wohlergehen“. Weiter heißt es: „Wir brauchen mehr Schatten, mehr Wasser und mehr Grünflächen, wo alle Arten – Menschen und Tiere – in Würde leben können.“
In der lokalen Wirtschaft möchte die Gruppe in eine verantwortungsvolle und nachhaltige Landwirtschaft und Fischerei investieren: „Wir legen Wert auf die lokale und handwerkliche Produktion, fördern agroökologische Praktiken und landwirtschaftliche Genossenschaften und verteidigen ein Entwicklungsmodell, das die Rhythmen des Territoriums und der Natur respektiert“, argumentieren sie.
Schließlich schlägt die Kandidatur verstärkte Mechanismen für partizipative Demokratie und aktive Bürgerschaft vor, darunter „verbindliche Bürgerhaushalte, Bürgerversammlungen, offene Gemeinderäte, digitale Beteiligungsplattformen und Instrumente der öffentlichen Kontrolle“. „Die Politik muss wieder in den Händen der Gemeindebewohner liegen – mit Stimme und Entscheidungsbefugnis“, so die Schlussfolgerung.
Die von PAN, BE und Livre unterstützte Liste argumentiert, dass das Projekt „Unidos Somos Olhão“ eine „Alternative mit dem Mut, Dinge anders zu machen“ sei.
„Olhão braucht nicht einfach so weiter. Es braucht Veränderung. Es braucht Menschen, die präsent sind – vor, während und nach den Wahlen. Und es braucht Menschen mit dem Mut, Dinge anders und besser zu machen“, erklären sie und bekräftigen damit die zentrale Botschaft des Projekts.
Jornal do Algarve